Nachhaltig Campen:

151 Tipps zum NACHHALTIGEN CAMPEN

Ein Urlaub mit Van, Wohnmobil oder Zelt bedeutet für die meisten von uns Freiheit, Stille und in der Schönheit der Natur einfach mal wieder durchatmen, zur Ruhe kommen und neue Kraft tanken.

Doch auch wenn Campen bereits die umweltfreundlichste Art zu Reisen ist, bedeutet das nicht, dass nicht auch im Outdoorbereich noch viel Frischluft nach oben wäre.

Sei es bei der Wahl deines Autos, dem Material deines Schlafsacks oder der Auswahl deiner Lebensmittel: auch beim Campen kannst du dich mit einfachen Mitteln aktiv für Klima- und Umweltschutz einsetzen. 

Hier findest du 151 Tipps und Hinweise, wie du auf deiner Reise in die Natur mit einfachsten Mitteln deinen CO2-Fußabdruck kleinhalten, dabei deinen Geldbeutel entlasten und die Pflanzen- und Tierwelt schützen kannst.

Was du vor der Abfahrt beachten solltest

1. Befülle deinen Frischwassertank nur minimal

Reist du mit einem vollen Frischwassertank oder -kanister von einhundert Litern, bedeutet das auch einhundert Kilo mehr Gewicht, das du durch die Landschaft kutschierst. Mehr Gewicht bedeutet mehr Emissionen, mehr Reifenabrieb, einen höheren Kraftstoffverbrauch und mehr Umweltschäden. Fülle daher den Frischwassertank nur minimal, nimm also nur so viel Wasser mit, wie du bis zum Zielort brauchst. Fülle erst dann vor Ort den Frischwassertank auf.

2. Leere den Schmutzwassertank

Bevor du dich auf die Reise machst, solltest du den Schmutzwassertank deines Wohnmobils leeren. Jeder Liter Abwasser erhöht das Gewicht deines Autos oder Wohnmobils und damit CO2-Emissionen und Kraftstoffverbrauch. Entleere den Abwassertank vor der Abfahrt.

3. Erstelle eine Packliste

Alles, was du von zu Hause mitnimmst, musst du am Zielort nicht nachkaufen. Alles, was du nicht nachkaufen musst, hast du am Ende deiner Reise auch nicht doppelt und dreifach zu Hause stehen. Erstelle dir bereits eine Woche vor deiner Abreise eine umfassende Packliste. So kannst du diese immer dann ergänzen, wenn dir nachts im Bett oder in der U-Bahn ein Geistesblitz kommt.

4. Lasse dich von Freunden beraten

Campst du das erste Mal, lasse outdoorenthusiastische Freunde oder Bekannte mal einen kurzen oder auch umfassenden Blick auf die deine Packliste, die Auswahl deines Zeltes oder deines Kochers werfen. Vielleicht hat sich für sie das ein oder andere Produkt als besonders hilfreich erwiesen und sie können es dir für deine Reise direkt ausleihen.

5. Miste dein Auto aus

Mit einem sauberen Auto reist es sich wortwörtlich leichter. Nicht nur reduzierst du das Gewicht deines Autos oder Wohnmobils, sondern schaffst auch noch Platz und Raum für das, was wirklich zählt. Entrümple dein Auto vor der Abfahrt und miste aus, was du nicht brauchen wirst.

6. Mache einen Check-Up

Bevor du dich auf die Reise machst und damit du nicht mitten im Niemandsland stecken bleibst, lasse dein Auto vor deiner Abreise durchchecken. Reifendruck, Bremsen, Motor: du kannst Umwelt und Geldbeutel schonen, wenn du im Vorfeld checken lässt, ob dein Gefährt für die Reise bereit ist.

7. Packe für etwa eine Woche

Du brauchst nicht deinen halben Kleiderschrank mit auf die Reise nehmen. Packe für etwa eine Woche und wasche vor Ort. Gibt es am Zielort keine Waschmaschinen, kannst du deine Wäsche auch in einer Schüssel oder einem Eimer per Hand waschen. Lass dir von deiner Oma erzählen, wie das funktioniert. Der Vorteil: Handwäsche verbraucht keinen Strom und du kommst mit minimalem Wasserbedarf aus.

8. Beschränke deine Essensvorräte auf ein Minimum

Alles, was du für deine Reise brauchst, bekommst du vor Ort. Hier hast du außerdem die wortwörtliche Chance, einmal über den Tellerrand zu schauen und kulinarische Besonderheiten aus der Region zu entdecken. Anstatt einen spanischen Apfel aus einem deutschen Supermarkt zweitausend Kilometer in den Spanienurlaub zu fahren, kaufe lieber dort auf dem Markt einen spanischen Apfel aus der Region.

9. Beschränke Sanitärvorräte auf ein Minimum 

Ähnlich wie bei deinen Essensvorräten, kannst du auch deine Sanitärvorräte problemlos vor Ort aufstocken und musst sie nicht hunderte Kilometer durch die Landschaft fahren.

Deine umweltfreundliche Anfahrt

10. Umweltfreundliches Auto kaufen

Bereits beim Kauf deines Reisevehikels, kannst du etwas für die Umwelt tun. Je nachdem welches Modell du wählst, kannst du deine Autofahrten umweltfreundlicher oder umweltschädlicher gestalten. Achte beim Kauf deines Autos darauf, wie viel CO2 es ausstößt. Der Verkehrsclub Deutschland e.V. veröffentlicht jährlich eine Liste mit den nachhaltigsten Autos.

11. Gebrauchtes Auto kaufen

Der Geruch eines neuen Autos, das frisch vom Band kommt, hat was. Und zwar besonders viele umwelttechnische Nachteile. Jedes Auto, das nicht extra für dich produziert werden musste, schont natürliche Ressourcen und deinen Geldbeutel. Es stimmt zwar, dass Motoren immer besser und effizienter werden. Aber die Autos werden auch immer schwerer, sind technisch besser ausgestattet und verbrauchen dadurch auch wieder mehr. Bis man die Emissionen, die bei der Produktion eines Autos anfallen, wieder raushat, muss man den neuen Wagen schon ein paar Jahre fahren. Besser ist also: Ein altes Auto fahren, bis es auseinanderfällt (was im Idealfall nicht auf deiner Reise passieren sollte).

12. Auto kaufen, das Zweck erfüllt 

Brauchst du dein Auto, um ab und zu deine Eltern in der Nachbarstadt zu besuchen, reicht ein kleines Elektroauto. Möchtest du mit deinem Auto aber in der Wildnis Schwedens durch reißende Flüsse rauschen oder tausende Kilometer durch Nordamerika fahren, wird es mit einem E-Auto problematisch. Mache dir also vor dem Kauf deines Autos ein paar Gedanken darüber, welchen Zweck das Auto erfüllen soll.

13. Fahre vorausschauend

Vorausschauendes Fahren kann die CO2 Emissionen erheblich reduzieren. Das heißt: Wenn du eine rote Ampel siehst, nutze die automatische Motorbremse, anstatt fünf Zentimeter vor der Haltelinie voll in die Eisen zu treten. Die Motorbremse verbraucht nämlich, anders als der Leerlauf, keinen Kraftstoff. Vorausschauend fahren beutetet auch: Fahren bei niedrigen Drehzahlen und möglichst früh in den nächsten Gang schalten. Eine umweltfreundliche Drehzahl ist bei etwa 2000 Umdrehungen erreicht.

14. Schalte den Motor im Stau oder bei Stand aus

Im Leerlauf verbraucht ein Auto etwa ein Liter Kraftstoff. Das ist ein Liter Kraftstoff hier, ein Liter Kraftstoff da und summiert sich im Laufe einer Woche. Wenn du absehen kannst, dass du mehr als zehn Sekunden stehst, schalte den Motor einfach ab.

15. Im Sommer: Fensterscheibe runterdrehen

Jeder, der sein Auto schon mal für mehrere Stunden in der Sonne stehen hatte, weiß, dass man sich in den ersten fünf Minuten nach Betreten wie ein Brathähnchen im Ofen fühlt. Trotzdem sind alle technischen Klimaverbesserer echte Stromfresser. Innerorts verbraucht dein Wohnmobil mit eingeschalter Klimaanlage bis zu 1,8 Liter mehr Kraftstoff pro 100 Kilometer. Möchtest du umweltfreundlich fahren, nutze den kostenlosen Fahrtwind bei offenem Fenster und halte die paar Minuten aus, bis es wieder schön kühl im Auto ist.

16. Zur Außentemperatur passend parken

Im Sommer solltest du bewusst im Schatten parken, damit dein Auto zumindest nicht zu sehr aufheizt. Dadurch vermeidest du nicht nur den Brathähnchen-Effekt an dir selbst, sondern zudem auch, dass Kraftstoff verdunstet. Im Winter sollte dein Auto vor Frost geschützt stehen.

17. Leichtlauföle und Leichtlaufreifen

Jetzt wird es technisch: Leichtlauföle werden vom Bundesumweltamt empfohlen, um den Kraftstoffverbrauch weiter zu reduzieren. Leichtlauföle haben den Vorteil, dass sie bessere Fließeigenschaften bei Kälte haben, für geringere Reibungsverluste im Motor sorgen, Temperaturbeständigkeit auch bei hohen Lasten im Motorraum sichern und schlicht und einfach Kraftstoff sparen. Da Leichtlauföle die Reibung im Motor verringern, muss nämlich auch weniger Kraftstoff verbrannt werden.

18. Fahre immer mit optimalem Reifendruck

Jeder Fahrradfahrer kennt das Gefühl, dass es sich mit einem platten Reifen ungleich schwerer fahren lässt, als mit einem frisch aufgepumpten, mit dem das Fahrrad gefühlt wie von selbst fährt. Ähnlich verhält es sich beim Auto. Schon 0,5 bar zu wenig können deinen Kraftstoffverbrauch auf 100 Kilometer um einen Liter erhöhen.

19. Gewicht des Autos reduzieren

Bei einem Zelt, einer Kühlbox inklusive Lebensmittel, zwei Fahrrädern, einem Labradorrüden und was man sonst noch zum Zelten braucht, ist das Auto schnell voll und schwer. Möchte man also ohnehin nur einmal Fahrrad fahren, bietet es sich an, sich Fahrräder vor Ort zu leihen. Auch Getränke und Lebensmittel lassen sich hervorragend am Zielort einkaufen. All das führt zu einer Gewichtsreduktion unseres Autos.

20. Autofahrt meiden und Alternativen suchen

Die umweltfreundlichste Autofahrt ist die, die nicht stattfindet. Zwar besticht das Auto durch Flexibilität zweifellos, möchte man umweltbewusst Reisen, sollte man sich aber nach Alternativen umsehen. Mit Bahnen kommt man den Zielorten zumindest sehr nahe. Die letzte Meile lässt sich mit Bussen meist problemlos meistern, auch wenn man in manchen Orten beim Warten auf den Bus schon fast seit Zelt aufschlagen möchte.

21. Autos aus- und verleihen

In den letzten Jahren hat sich Teilen zu einem wahren Trend entwickelt. Von der Knoblauchpresse, über die Bohrmaschine, bis zum Auto: das Teilen ist zurück und du kannst davon für deine Reise profitieren. Brauchen Freunde ihr Auto übers Wochenende nicht, kannst du es dir für deinen Trip ausleihen. Hast du ein Auto, das am Wochenende herumsteht? Leihe es Freunden, Freunden von Freunden oder deren Freunden. Ein Auto, das von mehreren Personen benutzt wird, spart natürliche Ressourcen und machen einen Neukauf meist obsolet.

22. Fahrgemeinschaften bilden

Du möchtest im Schwarzwald zelten, kommst aber aus Köln? Roman nimmt dich für 24 Euro mit nach Stuttgart. Nadine fährt dich für 11 Euro von Bonn nach Heidelberg. Von dort kannst du den Schwarzwald schon riechen. Diverse Internetportale und Apps machen das Mitfahren mit anderen Reisewilligen zum Kinderspiel. Sprich aber vorher mit ihnen ab, wie viel Gepäck du mitnehmen darfst.

23. Route planen

Plane deine Route im Vorfeld und checke, ob es sich um die schnellste Strecke handelt. Selbst wenn du die Strecke schon im Schlaf fahren kannst, lohnt sich ein Blick ins Navi, ob auf der Strecke aktuelle Staus oder Baustellen den Verkehr verlangsamen. Alternativrouten können hier unnötiges Herumstehen und klimaschädliches Stop & Go verhindern.

Dein umweltfreundliches Equipment

 

24. Wähle Geschirr aus Edelstahl, Glas oder Melamin

Wir alle kennen diese bunten Plastikbecher aus unserer Kindheit, die die wundersame Eigenschaft besaßen, dass sie alles, was man hineinschüttete, identisch schmecken ließen. Möchte man aber, dass Wasser wie Wasser schmeckt und Tee wie Tee, sollte man auf Geschirr aus Glas, Edelstahl oder Melamin setzen. Auch Bioplastik aus nachwachsenden und vor allem zertifizierten Rohstoffen, wie Mais oder Zuckerrohr, ist eine umweltfreundliche Alternative zu Plastiktellern und -besteck.

25. Packe Geschirrtücher statt Küchenrollen ein

Küchenrollen sind bequem. Aber das war es dann auch schon mit den Vorteilen. Küchenrollen können nichts, was nicht auch ein nasser Lappen kann, mit dem Unterschied, dass man den Lappen nicht nur zehn Sekunden nutzt und dann in den Müll schmeißt. Ein Geschirrtuch lässt sich nutzen, bis es auseinanderfällt und selbst dann kannst du es zum Fahrrad- oder Autoputzen noch verwenden, bis es wirklich in deiner Hand zu Staub zerfällt.

26. Nutze wiederbefüllbare Wasserflaschen 

Weltweit werden pro Minute eine Million Plastikflaschen verkauft. Schaut man sich in der Natur um, stellt man schnell fest, dass ein Großteil dieser Flaschen nicht mehr zurück in den Materialkreislauf kommt, sondern in Meeren oder Wäldern verendet. Nutze daher lieber wiederbefüllbare Wasserflaschen aus Glas oder Edelstahl. Beide Materialien sind BPA-frei, geschmacksneutral und robust.

27. Hole dir einen Wasserfilter

Ein Wasserfilter erhöht die Qualität deines Trinkwassers auf Reisen. Mit ihm lassen Chlor, Medikamentenrückstände, Pestizide, Bakterien, Keime uvm. aus dem Wasser herausfiltern. Das funktioniert mithilfe von Filterkartuschen aus Hohlfasern oder Aktivkohle.

28. Nutze eine Kompressorkühlbox

Während eine thermoelektrische Kühlbox recht viel Strom verbraucht und eine Absorber-Kühlbox über Strom oder Gas funktioniert, bietet eine Kompressorkühlbox den Vorteil, dass sie einen vergleichsweise niedrigen Stromverbrauch hat und sich auch der Platzbedarf in Grenzen hält.

29. Nutze Lampen mit Akkubetrieb

Akkus sind die umweltfreundliche Alternative zu Batterien, da sie sich im Schnitt 500 bis 1000 mal wieder aufladen lassen. Damit haben Akkus aus Umweltsicht die Nase vorn.

30. Nutze Solarlampen

Solarlampen haben den entscheidenen Vorteil, dass sie sich durch die Kraft der Sonne aufladen und vollkommen ohne Stromquelle auskommen.

31. Nutze ein Taschenmesser

Ein Taschenmesser ist dein Freund und Helfer in der Not und ersetzt wahlweise Dosenöffner, Messer, Zahnstocher, Grillspieß und Flaschenöffner. Mit einem Multifunktionsmesser sparst du dir Stauraum und musst nicht deine halbe Küche mit in den Rucksack packen.

32. Achte auf Herkunft und Material deines Zubehörs

Achte bei deinem Zubehör auf Herkunft und Material. Umweltschonende Materialien müssen frei von Giftstoffen sein. Das ist nicht nur im Interesse der Natur, sondern auch deiner Gesundheit. Nutze also BPA-freie Trinkflaschen, Stühle aus FSC-zertifiziertem Holz und Bettwäsche aus zertifiziertem Öko-Material.

Die umweltfreundliche Outdoorküche

33. Koche auf einem nachfüllbaren Gaskocher…

Kocher, die durch nachfüllbare Gasflaschen betrieben werden, haben den entscheidenden Vorteil, dass sie, anders als Gaskocher mit Kartuschen, kaum bis keinen Müll produzieren. Dadurch erhöht sich ihre Lebensdauer und der etwas höhere Preis relativiert sich bereits nach nur wenigen Einsätzen.

34. …oder koche auf einem Elektrokocher…

Noch ressourcen- und umweltschonender lässt sich auf einem Elektrokocher kochen, insbesondere dann, wenn der Strom mittels Solarkollektoren selbst produziert wird. Da Gas eine endliche Ressource ist, ist der Gebrauch von Elektrokochern vorzuziehen.

35. …oder nutze einen Solarkocher

Mithilfe eines Solarkochers kannst du deine Lebensmittel ohne Strom, Gas oder Brennholz zubereiten. Hierbei fallen keine CO2 Emissionen an, es entsteht beim Kochen keinerlei Rauch und die Lebensmittel werden schonend zubereitet. Wie funktioniert das? Durch Spiegel werden Sonnenstrahlen auf einen Brennpunkt reflektiert. Aufgrund der Konzentration der Sonnenstrahlen entstehen im Brennpunkt hohe Temperaturen. Wird nun in den Brennpunkt ein Topf oder eine Pfanne gestellt, kann darin gekocht oder gebraten werden. 

36. Verschwende keine Lebensmittel

Es sollte eine Selbstverständlichkeit sein, aber auch beim Zelten solltest du keine Lebensmittel verschwenden. Achte darauf, welche Lebensmittel verderblich sind und verbrauche diese zuerst. Das korrekte Lagern von Lebensmitteln erhöht deren Lebensdauer enorm. Koche außerdem nur so viel, wie du auch isst und bleibt doch mal etwas über, biete es deinen Campingnachbarn an.

37. Öfter auf Fleisch verzichten

Laut Umweltbundesamt werden für ein Kilo Rindfleisch rund 15.000 Liter Wasser verbraucht. Aus Umweltsicht ist es unverzichtbar, den Fleischkonsum zu reduzieren.

Möchtest du deiner Gesundheit und der Umwelt einen Gefallen tun, solltest du während deiner Reise auf den übermäßigen Konsum von Fleisch verzichten. Läuft der Grill während deiner Reise im Dauerbetrieb, lassen sich auch problemlos schmackhafte vegetarische Gerichte darauf zubereiten.

38. Auf Fleischersatz zurückgreifen

Heute sieht man im Supermarkt schnell die Wurst vor lauter Ersatzprodukten nicht mehr. Der Markt für Fleischersatz boomt, aber ähnlich wie beim Fleisch selbst, ist nicht jedes Ersatzprodukt gleich umweltschonend. Greife bei Fleischersatz auf Produkte auf pflanzlicher Basis zurück, etwa Soja, Weizen oder Erbsen. Bei diesen Produkten entsteht bei der Herstellung nur etwa ein Zehntel der Treibhausgase verglichen mit Rindfleisch.

39. Besseres Fleisch kaufen

Muss es einfach Fleisch sein, achte auf Fleisch in Bio-Qualität. Hierbei sind hohe Tierschutzstandards Pflicht. Auf Ökobetrieben bekommen die Tiere außerdem Biofutter von Flächen, die nicht mit Pestiziden behandelt wurden. Natur und deine Gesundheit werden es dir danken.

40. Saisonal einkaufen und auf Märkten vor Ort

Fleisch, Gemüse und Obst solltest du nicht zweitausend Kilometer durch Europa fahren, sondern im Idealfall auf Märkten in der Region frisch erwerben. Achte auch hier auf die Herkunft und Qualität deiner Lebensmittel.

41. Im Supermarkt auf Bio achten (auch im Ausland)

Biolabel erkennt man meist sofort, selbst wenn es sich um ein Label handelt, das du aus  Deutschland nicht kennst. Ein Blatt, eine Pflanze, die Farbe Grün und das Wort „Bio“ sind ziemlich sichere Indizien, dass es sich um ein Bio-Produkt handelt.

42. Nutze Edelstahlflaschen und -boxen

Vorratsdosen und Wasserflaschen müssen nicht aus Kunststoff sein. Glasbehälter und Glasflaschen sind zwar meist sehr hübsch, aber auch sehr schwer und machen sich im Rucksack bemerkbar. Edelstahlboxen und -flaschen sind eine umweltfreundliche Alternative. Diese Produkte werden zwar energieintensiv produziert, ihre Lebensdauer und die Recyclingfähigkeit machen sie dennoch zu nachhaltigen Produkten.

43. Glasbehälter wiederverwenden

Glasbehälter von Oliven, Gurken oder Senf lassen sich problemlos auswaschen und für andere Lebensmittel wiederverwenden. Die Reste vom Abendessen lassen sich damit sicher wieder in der Kühlbox verstauen.

44. Glasbehälter zweckentfremden

Aus Alt mach Neu. Glasbehälter lassen sich wunderbar zweckentfremden. Du kannst dort zum Beispiel ein Teelicht hineinstellen, dem selbst eine stürmische Nacht nichts anhaben kann. Du kannst Kleinteile, Kabel oder Batterien darin verstauen, daraus trinken, essen oder, oder, oder…

45. Verwende Einkaufszettel

Gerade in den östlichen EU-Ländern sind Lebensmittel äußerst preiswert. Das kann dich schnell dazu verleiten, Lebensmittel zu kaufen, die du nicht brauchst. Hier besteht die Gefahr, dass diese Lebensmittel verderben und du sie am Ende wegschmeißen musst oder du die Palette Senf den Rest deiner Reise spazieren fährst, was das Gewicht deines Autos und damit die CO2 Emissionen erhöht. Mache dir einen klassischen Einkaufszettel und kaufe nur das ein, was du wirklich brauchst.

46. Keine stark verarbeiteten Lebensmittel nutzen

Stark verarbeitete Lebensmittel belasten nicht nur Umwelt und Geldbeutel, sondern auch deine Gesundheit. Für die Produktion von getrockneten Apfelringen wird beispielsweise etwa 26-mal mehr Energie benötigt als durch die Produktion von frischen Äpfeln. Meide stark verarbeitete Lebensmittel und bleibe so nah wie möglich am Rohprodukt.

47. Nutze Wasserflaschen als Kühlakkus

Wenn du bereits leere Plastikflaschen zu Hause hast, kannst du diese einfach als Kühlakkus für deine Reise nutzen, um andere Lebensmittel damit zu kühlen. Fülle die Flaschen mit Wasser und friere sie ein. Beachte beim Einfrieren des Wassers, dass kaltes Wasser sich ausdehnt und fülle die Flasche nicht bis zum Rand.

48. Bienenwachstücher statt Frischhaltefolie verwenden

Statt umweltschädlicher Aluminium- oder Frischhaltefolie, verwende wiederverwendbare Bienenwachstücher. Die halten deine Lebensmittel auf natürlicher Weise frisch.

49. Nutze keinen kompostierbaren Plastikbeutel…

Anders als es der Name vermuten lässt, sind kompostierbare Müllbeutel zwar kompostierbar, aber es dauert Monate, bis sich so ein Beutel komplett zersetzt. Ein weiteres Problem: Die meisten Bio-Kunststoffe zerfallen nicht in wertvollen Humus, sondern zu Wasser und CO2. Kompostierbare Plastikbeutel gehören damit nicht in die Bio-Tonne oder den Komposthaufen, sondern in den Restmüll, wo sie schließlich verbrannt werden.

50. …sondern nutze wachsbeschichtete Tüten aus Papier…

Wachsbeschichtete Tüten aus recyceltem Papier verrotten zu einhundert Prozent und sind damit das Mittel der Beutelwahl.

51. …oder vermeide Tüten und Beutel komplett

Natürlich bleibt es dir überlassen, wie du deinen Biomüll in der Küche sammelst. Noch ressourcenschonender als die wachsbeschichtete Papiertüte ist es, die Abfälle ohne jede Tüte einfach in einem rostfreien Stahlbehälter zu sammeln. Dies bietet sich für Wohnmobilreisen natürlich eher an, als für Camper, die zu Fuß oder mit dem Fahrrad unterwegs sind.

Es muss nicht immer Neuware sein

52. Leihe dir dein Equipment von Freunden

Wenn du dich an das Campen erst noch herantastest, brauchst du keine Profi-Ausrüstung. Leihe dir für deinen ersten Campingtrip dein Equipment von Freunden oder Bekannten und spare dir so unnötige Einmalkosten.

53. Verkaufe dein Equipment wieder

Vielleicht ist Campen nicht deine Welt und du kannst auf dein allabendliches Schaumbad nicht verzichten und alles unter Boxspringbett hat das Wort „Bett“ in deinen Augen nicht verdient. Das ist vollkommen okay. Oder du findest Campen so toll, dass du es in Zukunft jedes Wochenende machst und kannst dich mit einem 0815-Zelt nicht mehr zufriedengeben. Verkaufe deine Ausrüstung wieder. Wenn du Dinge nur einmal verwendet hast, kannst du sie guten Gewissens als „wie neu“ im Internet oder auf Flohmärkten wieder zum Verkauf anbieten und zumindest den Großteil deiner Ausgaben wieder ausgleichen.

54. Verschenke dein Equipment

Aus welchem Grund auch immer du deine Ausrüstung wieder loswerden willst, wenn es dir nicht auf jeden Cent ankommt, kannst du deine Ausrüstung auch an Outdoorenthusiasten weiterverschenken.

Der nachhaltige Kleiderschrank des Campers

55. Was brauchst du wirklich?

Die Textilindustrie wächst und wächst und damit auch die Schäden an der Umwelt. Stelle dir deshalb vor dem Kauf des nächsten Paars Wanderschuhe oder dem nächsten Schlafsack die Frage: „Brauche ich es oder tut es nicht vielleicht auch noch das alte Paar Wanderschuhe?“. Denn das umweltschonendste Kleidungsstück ist immer noch das, was nicht produziert werden musste.

56. Was kannst du reparieren?

Ein Loch in der Wanderhose? Der Reißverschluss an der Jacke klemmt? Das ist meist kein Problem und im Handumdrehen repariert. Und wer sich nicht mit Nadel und Faden auskennt, kann die Sachen bei Schneidern, handwerklich geschickten Freunden, Mama oder Oma für einen Bruchteil dessen, was eine neue Jacke kosten würde, reparieren lassen.

57. Kleidung leihen

Gest du einmal im Jahr für ein Wochenende wandern und alle drei Jahre Skifahren, brauchst du keine Ski und auch keinen Wanderrucksack, der die restlichen 51 Wochen des Jahres im Keller oder auf dem Dachboden Staub ansetzt. Leih dir stattdessen einen Rucksack von Wanderfreunden und stelle ihn auf deine Größe ein.

58. Kleidung verleihen

Hast du dir einen sündhaft teuren Rucksack für den Wanderurlaub oder ein technisches Meisterwerk von einer Jacke für dein Wochenendabenteuer in der Wildnis gekauft, lass Freunde und Bekannte an deinen Schätzen teilhaben und verleihe sie.

59. Gebraucht kaufen

Outdoor-Sachen wollen raus und benutzt werden! In den Weiten des Internets, auf Flohmärkten und im Bekanntenkreis kannst du meist gebrauchte Outdoorartikel zu einem Bruchteil des Neupreises erwerben.

60. Kleidung wiederverwenden

Kannst du deine Jacke nicht mehr anziehen, kannst du sie trotzdem noch wiederverwenden. Stichwort: Refashion. Sei es nun der klassische Putzlappen aus einem alten T-Shirt oder eine DIY Isolation für deine Trinkflasche aus dem Fleece deiner alten Funktionsjacke. Wer Spaß am Nähen, Basteln und Werkeln hat, findet hier zahlreiche Möglichkeiten, kreativ zu werden.

61. Vermeide PFC 

Jetzt wird es chemisch: als PFC wird eine Gruppe Chemikalien bezeichnet, die zu langen Fluorpolymeren verknüpft, hydrophobe (wasserabweisende) und lipophobe (fettabweisende) Eigenschaften besitzen und damit ideal für den Outdoorbereich sind. Aber: diese Chemikalien sind nicht abbaubar und stehen zudem im Verdacht das Krebsrisiko zu erhöhen und die Fruchtbarkeit zu mindern. Statt PFC solltest du also auf Produkte aus recycelter oder recycelbarer Kunstfaser setzen.

62. Achte beim Material auf nachhaltige Naturfasern

Hanf ist zum Bespiel ist eine schnell wachsende Pflanze, die kaum Wasser und Fläche braucht und deren Anbau ohne Pestizide auskommt, da sie von Natur aus resistent ist. Stoff aus Hanf ist antimikrobiell und damit schweiß- und geruchshemmend. Hanfgewebe ist damit der perfekte Begleiter für die Wanderung am Tag, das Lagerfeuer am Abend oder die kühle Nacht im Zelt.

63. Achte auf Bio-Baumwolle 

Konventionelle Baumwolle verbraucht enorm viel Wasser. Elf tausend Liter Wasser werden verbraucht, um ein Kilo Baumwolle herzustellen. Das ist Wahnsinn. Dazu kommt  ein hoher CO2 Verbrauch und Umweltschäden an Boden und Grundwasser. Biobaumwolle verbraucht über 90% weniger Wasser, führt zu 20% weniger Nährstoffeinträge in den Boden und hat bis zu 70% weniger Einfluss auf die Übersäuerung des Bodens.

64. Achte bei tierischen Materialien auf Herkunft 

Daune und Merinowolle haben eine hervorragende Wärmedämmeigenschaft und verleihen das Gefühl naturnahen Campens. Sich nachts auf Schafsfell zu betten, statt in den Schlafsack aus Kunstfasern ist schon eine andere Art, Natur zu erleben. Gerade bei tierischen Produkten ist aber auf die Herkunft der Materialien und den Tierschutz zu achten. Wird die Wolle über den halben Globus verschifft, ist selbst der Schlafsack aus deutschen Chemiefasern nachhaltiger.

65. Nutze multifunktionale Kleidung

Statt eine Schlafhose, eine Hose zum Chillen und eine für die morgendliche Pilatesstunde am See, reicht vielleicht auch eine Yogahose, die all diese Zwecke ineinander vereint. Das spart nicht nur Platz im Rucksack, sondern auch Ressourcen bei der Produktion. Achte also auf Kleidung, die du zu verschiedenen Gelegenheiten tragen kannst. Ein Pullover aus Hanf beispielsweise ist durch seine wärme- und schweißregulierende Eigenschaft auch ein hervorragendes Schlafshirt.

66. Achte auf nachhaltige Siegel

Auch wenn du Labels und Siegel nur unter Vorbehalt vertrauen solltest und inzwischen an gefühlt fast allen Produkten ein „bio“, „fair“ oder „öko“-Label prangt, kannst du den Siegeln „Made in Green“, IVN Best und Fairtrade Cotton vertrauen. Sie garantieren, dass deine Kleidung zu 100% aus Naturfasern wie Baumwolle, Wolle und oder Leinen besteht, die aus Bio-Anbau stammen und somit auch vollständig biologisch abbaubar sind. 

Wie du einen umweltfreundlichen Ort zum Zelten findest

67. Einfach mal vor der Haustür zelten

Es muss nicht immer Island oder Brasilien sein. Auch innerhalb von Deutschland lässt sich wunderbar mit Meerblick, inmitten des Schwarzwaldes oder vor einem beeindruckenden Bergpanorama campen. Die meisten dieser Spots lassen sich problemlos mit Bussen und Bahnen erreichen und machen deinen Urlaub nahezu emissionsfrei.

68. Deutschland: Wildcampen verboten

In Deutschland ist das wildcampen in den meisten Bundesländern verboten. Doch keine Regel ohne Ausnahme: Mit der Erlaubnis des Grundbesitzers kannst du theoretisch überall campen. Grundbesitzer können Privatleute oder auch der Staat sein. Informiere dich also, wem das Land gehört, auf dem du dein Zelt aufschlagen möchtest und hole dir entsprechend die Erlaubnis ein. Ansonsten drohen saftige Strafen, die je nach Bundesland vierstellig werden können.

69. Jedermannsrecht nicht zu wörtlich nehmen

Das Jedermannsrecht in Finnland, Norwegen, Schweden, aber auch Schottland, Estland, Lettland und Litauen ist für Camper eine tolle Sache. Dennoch solltest du dich an den Grundsatz Nicht stören. Nicht zerstören halten. Jedermannsrecht bedeutet nicht, dass du alles darfst. Störe niemanden, halte dich von Naturschutzgebieten fern und schütze aktiv die Umwelt.

70. Umweltfreundliche Campingplätze zum Zelten 

Plane im Vorfeld deiner Reise auf welchen Campingplätzen du übernachten willst und halte dabei Ausschau nach dem Label ECOCAMPING. Diese Plätze sind verpflichtet, aktiv Umwelt- und Naturschutz zu betreiben. Die meisten Plätze sind stolz auf ihre Umweltschutzmaßnahmen und lassen potentielle Besucher auf ihrer Webseite meist auf den ersten Blick erkennen, wenn sie beispielsweise Solarenergie auf dem Platz nutzen.

71. Flugreisen vermeiden

Fliegen ist die klimaschädlichste Art zu reisen. Ein Flug von Deutschland auf die Malediven und zurück verursacht zum Beispiel pro Person rund drei Tonnen CO2. Ein durchschnittlicher Inder verbraucht die Hälfte davon im kompletten Jahr. Wenn sich Flugreisen nicht vermeiden lassen, sollte man zumindest so lange wie möglich vor Ort bleiben. Wer nach Mexiko reist, um ein halbes Jahr den PCT von Mexiko nach Kanada zu wandern, lebt umweltfreundlicher als jemand, der für ein Wochenende nach San Francisco jettet.

72. Vor Ort auf das Fahrrad oder Wandern setzen

Um dein Urlaubsziel zu erkunden, musst du dich nicht ins Auto setzen. Zu Fuß oder mit dem Fahrrad entdeckst du Orte, die sich mit dem Auto nicht befahren lassen, bist an der frischen Luft und tust damit nicht nur der Umwelt, sondern auch deiner Gesundheit einen Gefallen. Und vielleicht entdeckst du sogar den ein oder anderen Geheimpfad.

73. Bleibe auf den Pfaden

Im Sinne von Natur- und Umweltschutz solltest du immer auf den ausgeschilderten Pfaden bleiben und dich nicht auf eigene Faust durchs Unterholz schlagen. Nur auf den bereits angelegten Wegen besteht keine Gefahr, dass du die lokale Tier- und Pflanzenwelt störst.

Tipps zum umweltfreundlichen Zelten

74. Stelle dein Zelt nie auf frisches Gras oder Samen

Frisches Gras ist zerbrechlich und schwach, da sich das Wurzelsystem erst ausbildet. Durch den Druck, der durch das Schlafen im Zelt verursacht wird, können die empfindlichen Grashalme und Wurzeln brechen und das Gras am Wachstum hindern. Stelle dein Zelt daher immer auf üppiges Grün.

75. Stelle dein Zelt ab und zu um

Jeder, der ein Zelt schon einmal über den Sommer im Garten stehen hatte (vielleicht als Spielzelt für die Kinder) weiß, wie der Rasen darunter aussieht, wenn man das Zelt wieder abbaut. Stelle dein Zelt bei längerem Campen mindestens einmal die Woche um, sodass das Gras sich wieder erholen kann und frische Luft bekommt.

76. Nutze ein Baumzelt

Baumzelte haben den Vorteil, dass der Boden unter dir atmen kann und die Gräser und Pflanzen nicht zerstörst. Diese Zeltform ist eine Art mobiles Baumhaus und wird zwischen drei bis vier Bäume gespannt und lässt dich sozusagen in der Luft schweben. Um die Bäume zu schützen, nutze in jedem Fall ein Baumschutzflies.

77. Halte Ausschau nach Solarzelten

Dein Zelt als umweltfreundlicher Energielieferant? Mit Solarzelten ist das möglich. In die Zelte sind Dünnschicht-Photovoltaikelementen verbaut, die zur Sonne hin ausgerichtet werden sollten. Der Solarstrom wird dann tagsüber in Akkus gespeichert und steht nachts für unterschiedliche Anwendungen zur Verfügung. Noch befinden sich Solarzelte in der Entwicklung, erste Testberichte sind aber bereits äußerst vielversprechend.

78. Nutze Zelte und Schlafsäcke aus RPET

Erst PET-Flasche, dann Schlafsack oder Zelt. RPET ist ein Material, das aus alten PET-Flaschen gewonnen wird. Dieses wiederverertete Material ähnelt von der Qualität neu produziertem Polyester. Nur verbraucht RPET fast 60% weniger Ressourcen bei der Herstellung und ist so weniger belastend für die Umwelt.

79. Übernachten im Pappzelt

Schlafen im Pappkarton? Ja! Jedes Jahr landen allein in den Niederlanden 25.000 Plastikzelte im Müll. Nach Musikfestivals bleiben bis zu 65% der Zelte einfach stehen. Ein Pappzelt ist für zwei bis drei Nächte eine wirkliche Festival-Alternative. Die Zelte sind wasserfest, plastikfrei und können mehrere Tage lang genutzt und anschließend vollständig recycelt werden. Für den Urlaub in Schweden nicht geeignet, sind sie für einen Wochenende auf dem Campingplatz eine nachhaltige Alternative zum Kunststoffzelt.

80. Nutze umweltfreundliche Unterlagen

Achte bei Luftmatratzen oder Isomatten auf nachhaltige Materialien. Achte darauf, dass bei der Herstellung keine umweltschädlichen Chemikalien zum Einsatz kamen. Die Verwendung von recycelten Materialien und der Verzicht auf schädliches PFC schonen die Umwelt ebenfalls.

81. Nutze ein Feldbett

Wem Isomatte und Luftmatratze zu unbequem sind, der sollte über den Kauf eines Feldbettes nachdenken. Auch hier hat man die Qual der Wahl, sollte sich aber für ein Feldbett aus FSC-zertifiziertem Holz entscheiden. Für eine Wandertour sicherlich nicht ideal, für einen erholsamen Camping-Urlaub mit Auto oder Van aber durchaus eine Überlegung wert.

82. Nutze DIY-Unterlagen

Zeltest du nur eine Nacht oder ein Wochenende, musst du dafür weder Luftmatratze noch Isomatte anschaffen. Nimm einfach die Wolldecke vom Wohnzimmersofa. Große Decken lassen sich hervorragend mehrfach umschlagen und bilden eine weiche Unterlage für angenehmes Schlafen.

Wie du ein umweltfreundliches Lagerfeuer entfachst

83. Nur trockenes Holz verwenden

Für ein Feuer solltest du nur trockenes Holz verwenden. Ein hoher Wasseranteil im Holz führt beim Verbrennen zu einem erhöhten Aufkommen an Ruß, Staub, Kohlenmonoxid und Kohlenwasserstoffe. Aus umwelt- und gesundheitstechnischer Sicht ist das zu vermeiden. Solltest du nach einem Dauerregen trotzdem einmal Feuer machen wollen oder müssen, ist Birkenrinde ein kleiner Outdoor-Tipp meinerseits.

84. Nur unbehandeltes Holz verwenden

Das Holz sollte in jedem Fall unbehandelt sein. Holz, das mit Holzschutzmitteln, Farben oder Lacken behandelt wurde, kann beim Verbrennen toxische Dioxine und Furane freisetzen, die Schäden am Nerven- und Immunsystem und an der Leber verursachen können.

85. Nur Feuer machen, wo es ausdrücklich erlaubt ist

Wenn du während deiner Reise ein Feuer entzünden willst, solltest du dich informieren, ob dies auch erlaubt ist. Während das schwedische Jedermannsrecht dir erlaubt, in der Natur Feuer zu machen, sofern es sich nicht um Naturschutzgebiete handelt und du dabei ein paar Regeln beachtest, unterliegt das Feuermachen in Deutschland in jedem Bundesland einer gesonderten Regelung. Auf offiziellen Campingplätzen ist das Feuermachen an entsprechenden Feuerstellen erlaubt.

86. Verwende feuerfeste Behältnisse

Zum Feuermachen sollten immer feuerfeste Behältnisse verwendet werden. Feuerschalen oder Feuerkörbe sind hier das erste Mittel der Wahl, aber auch Metalleimer auf Reisen oder Waschmaschinentrommeln im Garten erfüllen denselben Zweck.

87. Auf feuerfesten Boden achten

Um Unfälle zu vermeiden, solltest du immer auf einen feuerfesten Boden für dein Lagerfeuer achten. Dies reduziert einerseits, dass das Feuer außer Kontrolle gerät und vereinfacht andererseits das Löschen.

88. Kein Grün- oder Strauchschnitt verbrennen

Das Verbrennen von Grün- und Strauchschnitt, Laub oder Blättern führt zu sehr hohen Staub- und Geruchsemissionen. Außerdem werden dabei organische Schadstoffe wie z.B. PAKs freigesetzt und schaden Umwelt und Gesundheit.

89. Wind- und Wetterverhältnisse prüfen

Auch wenn es schwer fällt, sollte im Sommer aus Brandschutzgründen auf ein Lagerfeuer verzichtet werden. Bei Wind stellt der Funkenflug ein erhöhtes Brandrisiko dar. Achte daher auf ausreichend Abstand zu brennbaren Objekten (Bäume, Büsche, Häuser, Schuppen, etc.).

90. Pflanzliche oder naturnahe Anzündhilfen verwenden 

Trockene Zapfen von Nadelbäumen wie Tannen oder Fichten zeichnen sich durch eine hohe Brennkraft aus und sind bestens zum Entfachen eines Feuers geeignet. Aber auch andere natürliche Anzündhilfen, wie Holzwolle sind hervorragend geeignet.

91. Halte dich nicht in unmittelbarer Nähe zur Rauchfahne auf

Selbst bei korrekter Verwendung von Brennholz ist die Schadstoffbelastung im Rauch des Lagerfeuers mit ihren gesundheitsschädlichen Folgen am größten. Achte auf genügend Abstand und nimm Rücksicht auf weitere Personengruppen in der Nähe.

92. Verbrenne nichts anderes als Holz (und Marshmallows) 

Auch wenn die Schuhe drücken oder die drei Rosamunde Pilcher Romane nicht den Thrill liefern, den Oma uns versprochen hat, ist das alles kein Grund etwas ins Feuer zu werfen, was dort nicht hineingehört.

93. Asche in den Restmüll 

Holzkohlen bzw. Lagerfeuerasche sollte ausgekühlt im Restmüll landen. Für Garten und Kompost ist sie nicht oder allenfalls nur in sehr geringen Mengen geeignet, da es sonst zu einer Anreicherung von Schwermetallen (die natürlich im Holz vorhanden sind) aber auch von Schadstoffen aus der Verbrennung wie z.B. PAKs im Boden kommt.

Es werde umweltfreundliches Licht

94. Nutze LED-Lichter

Bricht beim Zelten die Nacht herein, kannst du viel Strom sparen, wenn du auf LEDs setzt. Diese haben eine hohe Lichtausbeute bei einem niedrigen Energieverbrauch und ihre Lebensdauer ist beeindruckend. Ein weitere Vorteil ist, dass man bei vielen Produkten die Lichtintensität und Farbe der LEDs individuell einstellen kann und damit Zelt oder Van in ein dunkles Gelb tauchen kann, das erwiesenermaßen sehr schlaffördernd wirkt und sich positiv auf die Nerven auswirkt.

95. Nutze Solarlichter

Solarlampen haben den Vorteil, dass sie durch eine im Deckel befindliche kleine Solarzelle, allein das Sonnenlicht nutzen, um den verbauten Akku aufzuladen. Ein kleiner Tipp: Richte die Lampe so aus, dass die Sonnenstrahlen senkrecht auf das Solarpanel treffen, damit die Solarzellen den Akku effizient auftanken können.

96. Passe deine Aktivitäten dem Rhythmus der Natur an

Am meisten Licht sparst du, wenn du dich dem Rhythmus der Natur anpasst und bei Dunkelheit kein künstliches Licht mehr verwendest. Mach es wie unsere Vorfahren und stehe bei Sonnenaufgang auf und gehe bei Dunkelheit ins Bett.

97. Nutze Kerzen

Die meisten handelsüblichen Kerzen bestehen aus Paraffin, einem Produkt aus dem Klimakiller Erdöl. Doch auch wo Bio-Kerze draufsteht, muss nicht Bio-Kerze drin sein. Achte beim Kauf deiner Kerzen darauf, dass sie aus nachwachsender Biomasse sind. Für ihre Produktion werden keine fossilen Rohstoffe, sondern ausschließlich Fette und Öle aus nachwachsenden Rohstoffen verwendet.

98. Nutze Fackeln

Fackeln aus alten Kerzenresten sind eine schöne Alternative zum klassischen Lagerfeuer. Handgefertigte Wachsfackeln bestehend aus einem Gewebe aus Baumwolle mit recyceltem Paraffin und einem Holzhandgriff. Je nach Anbieter werden diese Fackeln zum Teil auch in Betrieben in Deutschland mit Hilfe von behinderten Menschen hergestellt.

Technik und Klimaschutz miteinander verbinden

99. Nutze auf Reisen die Kraft des Sonnenlichts

Inzwischen lässt sich durch eine Vielzahl technischer Produkte Sonnenlicht in Strom umwandeln. Seien es Solar-Panele, die man beim Wandern an den Rucksack klemmen kann und die währenddessen eine Powerbank aufladen oder ein Solar-Generator, der sich innerhalb von fünf bis acht Stunden auflädt und dir sauberen Strom für Camper, Wohnmobil oder Zelt liefert.

100. Powerbank bereits zu Hause laden

Stichwort: Powerbank. Powerbanks lassen sich hervorragend auch bereits vor dem Urlaub mit grünem Strom von zu Hause aufladen. Lasse deine Solarpanele einfach bereits eine Woche vorher alle elektronischen Stromspeicher vollladen. Das erhöht die Urlaubsvorfreude und du hast auch dann Strom, wenn auf Reisen die Sonne partout nicht scheinen will.

101. Nutze wiederaufladbare Lampen 

Meide Batterien und nutze wiederaufladbare Lampen mit USB Anschlüssen. Das spart Ressourcen und schont die Umwelt.

102. Nutze nachhaltige Ladekabel

Die meisten Ladekabel sind Elektroschrott auf Zeit. Und Schrott ist nicht fair. Doch immer mehr Anbieter bieten nachhaltige Ladekabel, deren Komponenten nicht aus China, sondern einem Umkreis von 500 Kilometern kommen. Diese Kabel bestehen zu über 90 Prozent aus recycelbaren Komponenten und sind weder verklebt noch vergossen. Das bedeutet, dass du sie bei einem Bruch am Stecker selbst reparieren kannst.

103. Nutze Ladekabel mit Holzkopf

Ladekabel mit einem Kopf aus zertifiziertem Holz sind eher ein umweltfreundlicher Hingucker, als wirklich nachhaltig gefertigte Kabel. Immerhin schreiben sich die Unternehmen auf die Fahnen, dass für den Kauf eines solchen Kabels je ein Baum gepflanzt wird.

104. Nutze faire Smartphones

Inzwischen bieten mehrere Unternehmen faire Smartphones an. Der Vorteil dieser Geräte ist, dass ihre Produktion so nachhaltig und sozial wie möglich ist. Durch ihren modularen Aufbau, sind einzelne Teile ersetz- und reparierbar. Dies erhöht wiederum die Lebensdauer der Geräte. Du kannst Ersatzteile problemlos selbst einbauen, ohne gleich das ganze Gerät austauschen zu müssen. Eine solche Bauweise vermeidet Elektroschrott und entlastet den Geldbeutel.

105. Nutze Apps für mehr Nachhaltigkeit

Eine Vielzahl von Apps kann dich sicher durch den Dschungel an Produkten hindurchleiten. Bereits vor deiner Reise kannst du beim Einkauf von Lebensmitteln checken, wie nachhaltig die Produkte sind, wie fair und umweltbewusst die Lebensmittelproduzenten wirklich sind, wo du kostenlos Trinkwasser abfüllen kannst, wo und wie du regionales Essen und Lebensmittel findest und den eigenen CO2 Fußabdruck deiner Reise kannst du gleich auch noch ausrechnen lassen.

106. Lasse technischen Schnickschnack zu Hause

Brauchst du wirklich mehr als ein Smartphone und müssen es das IPad und der Ebook-Reader sein? Reduziere deine technischen Gerätschaften während des Campingtrips auf ein Minimum und lassen den Rest zu Hause. Ein Smartphone kann Musikanlage, e-Book Reader und Digitalkamera wunderbar ersetzen.

Wie du dich bettest…Tipps zum Outdoorschlafzimmer

107. Nutze deine normale Bettwäsche

Reist du im Wohnmobil oder mit dem Auto, braucht es keine neue Bettwäsche. Nutze einfach das, was du auch zu Hause nutzt. So kannst du ein Stück Heimat mit auf Reisen nehmen. Die meisten von uns haben ohnehin eine Sommer- und eine Winterbettwäsche. Geht die Reise durch Skandinavien, nutze einfach deine Winterbettwäsche.

108. Achte bei deiner Bettwäsche auf Bio-Baumwolle

Muss doch neue Bettwäsche her, achte beim Kauf auf Materialien in Bio-Qualität. Diese sind ein Win-Win für Umwelt und deine Gesundheit. Baumwolle aus herkömmlichem Anbau ist ein wahres Umweltdesaster. Da bei Bio-Baumwolle auf Pestizide und schädliche Chemie beim Anbau verzichtet wird, ist diese Bettwäsche für Menschen mit sensibler Haut ideal. Dass Bio-Baumwolle in der Regel fair produziert wird, ist ein weitere Pluspunkt.

109. Bette dich in Hanf

Hanf als Füllmaterial für Bettdecken ist aus umwelttechnischer Sicht eine tolle Alternative. Bettdecken aus Hanf sind antistatisch und somit staubabweisend. Zudem sind sie hautfreundlich, nehmen Schweiß hervorragend auf, sind klimatisierend und bei 60 Grad waschbar. Auch für Allergiker ist eine Bettdecke aus Hanf daher einen Versuch wert.

110. Bette dich in Leinen

Bettwäsche aus Leinen ist ebenfalls antistatisch, hautfreundlich und bakteriozid, wirkt also bakterienabwehrend. Leinen kann hervorragend die Feuchtigkeit aus der Luft aufnehmen und wirkt dadurch kühlend im Sommer. Im Winter bei trockenen Temperaturen wirkt das Gewebe wiederum wärmend. Leinenbettwäsche ist damit ideal für Reisen sowohl in den Norden als auch in den Süden. Der höhere Preis von Leinenbettwäsche relativiert sich durch die hohe Lebensdauer.

111. Bette dich in Kapok

Bettwäsche aus Kapokfasern bietet Wärme und ist ein wahres Leichtgewicht. Die pflanzliche Hohlfaser besteht nämlich zu 80 % aus Luft und ist von Natur aus mit einer wasserabweisenden Wachsschicht überzogen. Kapok ist eine der leichtesten Naturfasern der Welt und damit  ideal für alle, die weiche, luftdurchlässige und gut klimatisierende Bettdecke bevorzugen.

112. Bette dich in Wolle

Der Vorteil von Bettwäsche aus Schafschurwolle besteht darin, dass sie angenehm klimatisierend, feuchtigkeitsregulierend und luftdurchlässig ist. Schafschurwolle hat von Natur aus eine hohe Selbstreinigungskraft und ist somit überaus pflegeleicht und damit ein idealer Reisebegleiter.

113. Bette dich in Tencel

Die Tencel Faser hat eine außergewöhnlich glatte Oberfläche mit seidigem Griff – daher wärmen Tencel Bettdecken annähernd so gut wie Schafschurwolle. Zudem kühlt die Tencel Bettdecke ähnlich wie Leinen und ist sogar saugfähiger als Baumwolle. Ein wahrer Allrounder und damit ideal für eine Nacht unterm Sternenhimmel.

114. Nutze Schlafsäcke aus nachhaltigen Kunstfasern

Gerade wenn du ohne Auto reist, haben Schlafsäcke die Nase vorn. Man kann sie leicht verstauen, leicht ein- und wieder ausrollen, sie sind platzsparend und halten dich nachts sicher warm. Achte bei der Wahl deines Schlafsacks auf zertifizierte, umweltfreundliche Materialien. Gute Schlafsäcke sind PFC-frei, aus recyceltem Polyester, Daunen oder pflanzenbasiertem Nylongewebe.

Die umweltfreundliche Toilette

115. Nutze Seifen und Haarwaschmittel nur ohne künstliche Zusatzstoffe

Achte bei deinen Toilettenartikeln auf chemiefreie Produkte. Insbesondere dann, wenn du in der freien Natur zeltest und Gewässer in der Nähe nutzt, solltest du auf Kosmetika ohne Silikone und chemische Zusätze achten. Diese Produkte kosten zwar etwas mehr, sind aber dafür auch haut- und umweltfreundlicher.

116. Nutze feste Seifen

Feste Seifen bieten viele Vorteile. Sie haben natürliche Inhaltsstoffe und sind damit auch sanfter zur Haut, sind sparsamer, können nicht versehentlich auslaufen und sich in deinem Wanderrucksack entleeren, sondern höchstens durchbrechen und sind dann weiterhin problemlos nutzbar. Feste Seifen sind damit ideal für Reisen und auch die heimische Dusche.

117. Nutze umweltfreundlichen Sonnen- und Insektenschutz

Gerade in der freien Natur sind wir der Sonne und Insekten schutzlos ausgeliefert. Achte bei Sonnenmilch und Insektenschutz darauf, diese nicht in Plastiktuben zu kaufen, sondern in wiederverwendbaren Metalldosen oder Glasflaschen mit Pumpaufsatz. Auch die Inhaltsstoffe sind es wert, näher betrachtet zu werden. Umweltfreundliche Sonnencremes nutzen mineralische Schutzfilter (wie Zinkoxid oder Titandioxid) und kommen ohne Nanopartikel und Mikroplastik aus.

118. Achte auf die Wahl des Toilettenpapiers

Sanft soll es sein und sich auf keinen Fall wie Schleifpapier anfühlen. Doch bei der Wahl des Toilettenpapiers ist außer der Anzahl von Blättern und Sanftheit auch noch darauf zu achten, ob es aus hundert Prozent recyceltem Papier besteht. Durch die Wahl von recyceltem Toilettenpapier lässt sich eine Ressource schonen, die Jahrhunderte in der Natur wächst.

119. Nutze abbaubare Toilettenzusätze

Damit es immer frisch riecht, sind Toilettenzusätze das Mittel der Wahl. Hier kann man sich für die Chemiekeule entscheiden oder aber für umweltfreundliche Sanitärzusätze, die ohne Chemie auskommen. Mikroorganismen sorgen hierbei dafür, dass der Toiletteninhalt zersetzt wird und sich keine unangenehmen Gase oder Gerüche bilden.

120. Nutze eine Trockentoilette 

Eine Trockentoilette funktioniert, wer hätte es ahnen können, ohne Wasser. Urin läuft in einen Tank und Kot wird in einem Behälter aufbewahrt. Um Gerüche zu vermeiden, streust du bei der Trockentrenntoilette etwas Streu oder Rindenmulch über die Fäkalien. Gute Nachricht auch für Kaffeetrinker: in der Trockentoilette könnt ihr euren Kaffeesatz direkt wiederverwerten.

121. Reduziere deinen Wasserverbrauch

Gerade in südlichen Ländern ist die Wasserknappheit ein Problem und dies wird sich auch in Zukunft nicht verbessern, sondern vielmehr noch verschärfen. Gehe mit der Ressource Wasser also nicht verschwenderisch um, auch wenn du nach zwei Wochen Outdoordusche mal wieder in einem echten Duschhäuschen mit Warmwasser stehst.

122. Nutze eine Wäscheleine

Insbesondere Hosen, Pullover und T-Shirts müssen nicht nach einem Einsatz in der Wäsche landen. Sind deine Klamotten nicht wirklich sichtbar verschmutzt oder übelriechend, kannst du sie durchaus auch mal nur auf einer Wäscheleine lüften, die du zwischen zwei Bäume spannst.

Freizeitaktivitäten im Einklang mit der Natur

123.Schwimmen

In natürlichen Gewässern zu schwimmen übertrifft alle Frei- oder Hallenbadbesuche. Du bist eins mit der Natur, es stinkt nicht nach Chlor und du kannst Körper und Seele in aller Ruhe treiben lassen. Zumindest an den offiziellen Badestellen. Ähnlich wie beim Zelten selbst handhaben die Bundesländer auch Wildbaden, also das Baden außerhalb von offiziellen Badestellen, unterschiedlich. Je nach Gewässer können sich diese Vorschriften unterscheiden. So ist das Schwimmen in Trinkwasser-Stauseen verständlicherweise verboten. Informiere dich also vorab, ob du an deinem Zeltspot schwimmen darfst und auf welche Gefahren du dich beim vorhandenen Gewässer einstellen musst.

124. Wandern

Wandern ist eine sanfte Sportart und eine tolle Freizeitaktivität für Kinder und Erwachsene. Doch je mehr Menschen sich auf den Wanderpfaden tummeln, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Natur Schaden nimmt. Umweltfreundliches Wandern ist aber nicht schwer. Achte auf Wild- und Weidetiere, deine Mitmenschen, bleibe auf den ausgeschilderten Pfaden und behandele deine Umwelt mit Respekt.

125. Fahrradfahren 

Möchtest du noch mehr von dem Gebiet kennenlernen, in dem du urlaubst, nutze das Fahrrad für weite Strecken tief ins Umland hinein. Das Fahrrad ist umweltfreundlich, leise, du kannst schnell viel vom Zielland erkunden, bist flexibel und tust dabei noch etwas für deine Gesundheit. Geht es mit dem Mountainbike ins Gelände, achte darauf, ausschließlich auf dem Mountainbike-Trail zu bleiben. Shortcuts durchs Unterholz zerstören Pflanzen und ermuntern Nachahmer.

126. Städtetrips

Natur ist toll und Balsam für die Seele, aber es lohnt sich durchaus auch einmal den Städten und Dörfern der Region einen Besuch abzustatten. Die Einheimischen freuen sich meist über freundliche Touristen, du kannst deine Vorräte aufstocken und lernst Land und Leute im direkten Austausch kennen. Idealerweise verbindest du den Städtetrip mit einer Fahrradtour vom Zeltplatz aus oder benutzt die öffentlichen Verkehrsmittel.

127. Kulinarische Spezialitäten entdecken

Wie lässt sich ein fremdes Land besser kennenlernen, als durch landesübliche Spezialitäten? Trau dich einfach! Authentischer als in einem schwedischen Dorfrestaurant wirst du die schwedische Küche nicht mehr kennenlernen.

128. Kulturszene erkunden

Verbinde deine Städtetour mit dem ein oder anderen Besuch der Kulturszene. Ob Kunst, Musik, Theater, Architektur, Museen oder Geschichte: tauche ein in das Leben und werde Teil der Geschichte deines Zielortes.

129. Klettern und Bouldern

Möchtest du hoch hinaus, ist Klettern oder Bouldern eine tolle, naturnahe Freizeitaktivität. Achte auf hier auf umweltfreundliches Equipment, bleibe auf den Pfaden und behandle Tier- und Pflanzenwelt mit Respekt.

130. Slacklinen 

Möchtest du dir an deinem Zeltplatz die Zeit vertreiben, spanne einfach eine Slackline zwischen zwei Bäume und trainiere Kraft und Gleichgewichtssinn. Achte dabei unbedingt auf den Baumschutz, damit die Slackline nicht an der Baumrinde scheuert und diese beschädigen kann.

131. Geocachen

Eine sehr schöne Alternative zum Wandern und Spazierengehen ist das Geocachen, bei dem du anhand von Geokoordinaten nach kleinen Schätzen suchst, die andere Geocacher dort versteckt haben. Besonders herausfordernde Caches befinden sich dabei oftmals an Stellen, die nicht ohne Kletteraktionen entdeckt werden können. Achte hier auf Tier- und Pflanzenwelt. Nicht jeder Schatz muss gehoben werden.

132. Spazierengehen

Der Klassiker unter den Freizeitaktivitäten ist sicherlich das Spazierengehen. Erkunde deine Umgebung bei einem entspannten Ründchen durch die Natur.

133. Sterne ansehen

Ein Zelt, ein Feuer und eine sternenklare Nacht. Hier lohnt ein Blick nach oben. Wusstest du, dass Sterne zu beobachten ein gutes Mittel gegen Stress sein kann? Insbesondere wenn du es mit einer kleinen Meditation verbindest: Konzentriere dich dafür einfach auf deinen Atem, während du in den Himmel blickst.

134. Meditieren

Ob unter dem Sternenhimmel, am Feuer oder im Zelt: Meditieren baut nicht nur Stress ab, sondern hat auch positive Effekte auf die Umwelt. Wie? Eine Studie der TU Berlin fand heraus, dass die Studienteilnehmer nach acht Wochen Meditationskurs ihre Einstellung zu materiellen Gütern verändert hatten. Persönlicher Besitz als Gradmesser für persönliches Glück oder Zufriedenheit verloren für sie an Wert.

135. Paddeln 

Ebenfalls eine schöne naturnahe Freizeitaktivität ist das Kanufahren. Hierbei sollte man darauf achten, dass das Kanu selbst nicht aus Plastik, sondern aus nachwachsende Rohstoffen, wie Holz hergestellt wurde. Bis heute dominieren aber leider noch immer Plastikkanus den Markt. Entscheidest du dich für ein solches, solltest du das Kanu so lange wie möglich nutzen.

136. Stand-Up-Paddling

Ähnlich wie beim Paddeln und Kanufahren kommt es auch beim Stand-Up-Paddling auf das Material des Paddleboards an. Der Markt wächst rasant und mit ihm auch nachhaltige Produkte, bei denen die Boards zum Großteil aus Bambus, Holz oder EVA, also aus recycelten Materialien, bestehen.

137. Waldbaden

Shinrin Yoku nennen die Japaner eine beliebte Freizeitaktivität, die auch hierzulande schon Life-Coaches für sich entdeckt haben. Waldbaden kann nachweislich erstaunliche Effekte auf die Gesundheit haben. Bisher konnten Studien nachweisen, dass ein Aufenthalt im Wald vor allem Blutdruck, Stress und Stimmungen positiv beeinflussen kann.

Wie du beim Campen aktiv die Natur schützen kannst

138. Nimm deinen Müll mit

Stell dir vor, du kommst nach einer epischen Fahrt an einem malerischen See an, möchtest einfach nur entspannen und überall sind leere Getränkedosen, Müllsäcke und Zahnzwischenraumbürstchen verteilt. Wer würde da noch entspannen können? Gehe also mit gutem Beispiel voran und hinterlasse deinem Nachfolger deinen Campingspot so, wie du ihn auch vorgefunden hast (nämlich im Idealfall müllfrei).

139. Nimm auch fremden Müll mit

Findest du Müll in der Natur vor, den du nicht selbst produziert hast, nimm ihn einfach zähneknirschend mit. Manche Menschen haben scheinbar keinen Sinn für das Schöne und denken in erster Linie an sich und nach ihnen die Sintflut.

140. Müll trennen

Die Deutschen sind Mülltrenn-Weltmeister. Laut Statista trennen rund Dreiviertel der Deutschen ihren Müll zu Hause und auch auf Reisen. Das macht vielleicht ein bisschen mehr Arbeit, als alles in einen Sack zu schmeißen, ist aber für die Umwelt eine tolle Sache, die du auf jeden Fall auch beim Campen beibehalten solltest.

141. Den Müll auf keinen Fall verbrennen

Ich habe es hier schon einmal erwähnt und erwähne es an dieser Stelle nochmal: Müll darf auf keinen Fall am Lagerfeuer verbrannt werden. Kunststoffe zu verbrennen ist verboten. Das Verbrennen von Müll setzt neben Feinstaub und Kohlenmonoxid auch zahlreichen andere toxische Gase und Dioxine frei. Du tust weder dir noch der Umwelt einen Gefallen, wenn der Joghurtbecher im Feuer landet.

142. Zero Waste

Um dir keine Gedanken über Müll machen zu müssen, produziere einfach keinen! Das ist nicht so schwer, wie es sich anhört. Der meiste Müll lässt sich auch auf Reisen vermeiden. Wenn du kein Plastikbesteck keine Plastikflaschen kaufst, brauchst du dir auch um deren Entsorgung keine Gedanken machen.

143. Respektiere Tier- und Pflanzenwelt

Bleib auf den Pfaden, um Pflanzen- und Tierwelt nicht zu stören. Abseits der markierten Pfade bekommt die Tour zwar einen stärkeren Abenteuercharakter und das Naturerlebnis wird unverfälschter und intensiver, aber auch Pflanzen und Tiere leiden, wenn sich am Wochenende ein Haufen Stadtmenschen durchs Unterholz wälzt.

144. Schmeiß nichts ins Wasser

Dass du deinen Müll nicht in Flüssen, Bächen oder Seen versenken solltest, ist klar. Aber auch Essensreste vom Picknick sollten auf keinen Fall im See landen, denn damit kommen überflüssige Nährstoffe ins Gewässer. Auch die Salmonellen-Gefahr wächst dadurch. 

145. Betreibe im See keine Körperpflege

Auch wenn es sich anzubieten scheint, kurz im See seine Haare zu waschen, solltest du darauf verzichten. Haarshampoo, Duschgel und andere Körperpflegeprodukte enthalten oftmals Tenside, die das sensible Ökosystem eines Gewässers belasten.

146. Behalte Geheimtipps für dich 

Du hast den perfekten Spot entdeckt? Ein menschenleerer Sandstrand, ein rauschender Wasserfall im Wald oder ein Traumpanorama? Genieße die Natur, aber behalte den Geheimtipp für dich. Denn hat sich dein Sandstrand einmal als Fotolocation für Influencer herumgesprochen, ist es mit der Menschenleere vorbei und auch der Artenschutz muss hinter schnellen Likes und Herzchen zurückstecken.

Die umweltfreundliche Abreise

147. Nimm alles mit

Schnell wird mal ein Plastikstöpsel hier, ein Aluminiumdeckel da und eine Gabel dort übersehen. Checke deinen Platz vor der Abreise ab. Im Idealfall solltest du deinen Platz so zurücklassen, wie du ihn auch bei deiner Ankunft vorgefunden hast.

148. Nimm nichts mit

Auch wenn Andenken an dein Abenteuer reizvoll sind, solltest du alles so zurücklassen, wie du es auch vorgefunden hast. Lasse also Steine, Sand, Muscheln, Pflanzen und Tiere an Ort und Stelle. In vielen europäischen Ländern, wie Italien, Griechenland, aber auch in Großbritannien ist die Mitnahme von Souvenirs vom Strand verboten. Auf Sardinien können hier schon einmal 3000 Euro Strafe winken. Das Geld kannst du lieber in der Urlaubskasse belassen und dir Sardinien im nächsten Urlaub wieder vor Ort ansehen.

149. Checke dein Auto für die Abfahrt 

Ähnlich wie bei der Hinfahrt, lohnt sich auch vor der Rückreise ein kleiner Check deines Gefährtes. Luftdruck und Co lassen sich schnell und einfach an der nächsten Tankstelle überprüfen und sorgen für die perfekten Voraussetzungen für eine emissionsärmere Rückfahrt.

150. Reise mit leichtem Gepäck und verschenke Lebensmittel 

Je leichter das Auto, desto besser für die Umwelt. Hast du noch eine komplett volle Kühlbox, verschenke den Inhalt einfach an deine Campingnachbarn oder Mitcamper. Hat sich die Matratze als zu hart oder der Schlafsack als zu warm erwiesen und du kannst bereits absehen, dass du die Produkte nicht mehr verwendest, kannst du auch hier einmal nachfragen, ob jemand Bedarf hat.

Last but not least

 

151. Habe Spaß

Lass dich von 150 Tipps und Tricks nicht verunsichern. Nimm deine Umwelt bewusst wahr, höre auf deinen Menschenverstand und habe Spaß beim Urlaub in der Natur. Betrachtet man die Alternativen, wie Kreuzfahrtschiff oder Hotelurlaub, ist Campen sowieso schon die beste und umweltschonendste Art zu reisen und dabei autonom, frei und flexibel zu sein. Wenn du dann noch auf das ein oder andere achtest, kannst du dich mit einem ruhigen Gewissen auf die Reise in dein Outdoor-Abenteuer machen.

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